One line

Sidney Corbett

Sidney Corbett, Komponist
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Sidney Corbett wurde 1960 in Chicago als Sohn einer jüdischen Mutter und eines katholischen Vaters geboren, wuchs jedoch ohne religiöse Erziehung auf. Ende 1968 zog die Familie nach Los Angeles, Kalifornien, und ab 1974 begann er, E-Gitarre zu lernen und in verschiedenen Bands zu spielenzunächst Blues und Rock, später Jazz-Fusion. 1977 begann Corbett, seine ersten eigenen Kompositionen zu schreiben, kurze Klavierstücke in Quartallage. »Für mich war das Griffbrett der Gitarre ein sehr kleines Universum«, sagte er einmal in einer SWR-Reportage über seine Arbeit, »die Welt ist ein viel größerer Ort.« Diese Erkenntnis veranlasste ihn, Musik, Philosophie und Komposition an der University of California, San Diego (UCSD) und anschließend an der Yale University zu studieren, wo er 1989 mit einer Dissertation über Edgar Varèses »Hyperprism« promovierte. Zu seinen Lehrern gehörten Pauline Oliveros, Bernard Rands, Frederic Rzewski, Jacob Druckman, Martin Bresnick und Morton Subotnick. Persönliche Begegnungen mit Toru Takemitsu und John Cage hinterließen ebenfalls einen bleibenden Eindruck auf den jungen Komponisten. Von 1985 bis 1988 war er außerdem Mitglied der Kompositionsklasse von György Ligeti in Hamburg, was sicherlich seinen prägendsten Einfluss hatte. Ligeti war äußerst streng und verlangte nicht nur makellose Handwerkskunst, sondern auch Individualität und das ständige Hinterfragen aller Aspekte der Kunst.