Kammer-Spiele–Madrigali
Stuttgart
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18:30 in P1–Einführung
19:30 in T3–Konzert
21:30 in P1–After Show mit Snacks und Getränken
Kaija Saariaho: From the Grammar of Dreams II
für 2 Soprane (1988)
José Luis Perdigón: Io
für sechs Stimmen (2025) DE
Sidney Corbett: Die Göttliche Dunkelheit
für zwei Frauenstimmen (2005)
nach einem Text von Pseudo-Dionysios Areopagita
Sergej Newski: Due madrigali
für sechs Stimmen (2024)
in Memoriam Alexej Nawalny
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Salvatore Sciarrino: 12 madrigali
für sechs Stimmen (2008)
auf Haikus des japanischen Dichters Matsuo Bashô
Neue Vocalsolisten
Johanna Vargas, Sopran
Susanne Leitz-Lorey, Sopran
Helena Sorokina, Mezzosopran
Chiara Ducomble, Mezzosopran (* Werk von S. Newski)
Martin Nagy, Tenor
Guillermo Anzorena, Bariton
Andreas Fischer, Bass
Das Madrigal, in der Renaissance zur Blüte gebracht, ist auch heute wieder die Königsdisziplin der Kompositionskunst mit Stimmen. Und Salvatore Sciarrino ist ihr Meister.
»Wann, wenn nicht jetzt?
Wo, wenn nicht hier?
Wer, wenn nicht Du?
Das sagt meine Musik dem, der ihr zuhört. Sie sucht die Begegnung und spricht eine Einladung aus: Öffne Deinen Geist, schärfe Dein Bewusstsein. Oder einfach: folge mir.
Ich geleite den Hörer in die Musik hinein und stimuliere ihn mit winzigen Ereignissen…«
(Salvatore Sciarrino)
Vielfalt des modernen Madrigals
Die finnische Komponistin Kaija Saariaho, die als Meisterin der grafisch skizzierten Klangentfaltung und der »magischen Linien« firmierte, hat in ihrem Madrigal »From the Grammar of Dreams II« auf Texte von Silvia Plath auf kraftvoll-zarte Weise Themen wie »Leben und Tod, Flucht und Wahnsinn, Selbstzerstörung und den Kampf dagegen« ausformuliert. Sidney Corbett nimmt das Publikum in seinem Madrigal »Die Göttliche Dunkelheit« nach einem Text des Pseudo-Dionysius Areopagita in die Welt der mystischen Theologie mit.
Sergej Newski bringt in seinen feinen »due madrigali« die unsterbliche Sehnsucht nach Freiheit zum Ausdruck und den harten Kampf darum. Widmungsträger ist Alexej Nawalny. Und der junge kanarische Komponist José Luis Perdigón, der sein Handwerk aktuell in der Kompositionsklasse von Elena Mendoza verfeinert, gestaltet in seinem Werk »Io« eine imaginäre Atmosphäre, in der »Klang und Bewegung sich anders verhalten–zerbrechlich, miteinander verwoben und manchmal unzusammenhängend«.
Höhepunkt des Abends ist die Aufführung der »12 madrigali« von Salvatore Sciarrino. Im Jahr 2008 widmete der »Meister der Stille« seine ebenso intrikat wie filigran gesponnenen »madrigali« auf Haikus des japanischen Dichters Matsuo Bashô den Neuen Vocalsolisten. Seit der Uraufführung haben die Sänger:innen diese Ikone der gegenwärtigen Vokalkunst mehr als 30 mal wieder aufgeführt und sind schon jetzt gespannt darauf, was sie diesmal an Neuem in diesem Zyklus entdecken, der wohl nie auserzählt sein wird.
Mit Unterstützung von
© Martin Sigmund
© Priska Ketterer
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